Böllergruppe der Schweden-Schützen-Gilde Kranzberg e.V.
„Ah amoj nix dreffa miassn“
Um auch den nicht so treffsicheren Schützen ein interessantes Betätigungsfeld im Verein zu bieten
wird seit geraumer Zeit eine andere Möglichkeit des Schießens in Kranzberg ermöglicht.
Schon am 01.05.2002 wurde deshalb bei den „Schweden“ eine Böllergruppe gegründet.
Auch der Leitspruch unseres ersten Schützenmeisters, Christian Goller:
„Den heutigen Vereinen ist es übertragen, die Pflege alten Brauchtums und dessen Weiterleben zu
fördern“ hat uns damals zu diesem Schritt bewogen.
Nachdem die erforderlichen Prüfungen und Genehmigungen vorlagen, konnte somit ein weiterer
Zweig im Schützenwesen damit abgedeckt werden.
Da es beim Böllern aber gerade darum geht nichts zu treffen war die Resonanz der Schweden-
Schützen anfänglich eher zurückhaltend.
Erst nach einigen Erläuterungen zum traditionellen Auftreten und weiteren Schilderungen der
sonstigen Abläufe beim Böllerschießen waren aber dann doch einige Mitglieder gerne dazu bereit die
Prüfung zum Böllerschützen abzulegen.
Mittlerweile bestehen die „Schweden Böller“ aus 17 Schützen die im Jahresverlauf an
verschiedensten Veranstaltungen teilnehmen.
Dazu zählen Neujahr anschießen, Hochzeiten, Maibaum aufstellen, Böllertreffen, Weckrufe, runde
Geburtstage, Vereinsveranstaltungen usw.
Uns liegt aber sehr viel daran, nur bei passender Gelegenheit zu schießen weshalb es auch weiterhin
eine Ausnahme bleiben wird das wir als Böllerschützen auftreten.
Unsere Böllergeräte, Böller sind keine Waffen, reichen von Hand über Schaftböller bis hin zur
Salut-Kanone die optisch an Geschütze das 17. Jahrhundert angelehnt ist.
Mit ähnlichen Kanonen wurde auch im 30jährigen Krieg geschossen. Zu dieser Zeit zerstörte eine
Reiterhorde mit schwedischen Söldnern auch das Schloss in Kranzberg.
Um jetzt keine Missverständnisse hervorzurufen möchte ich aber darauf hinweisen das das
Böllerschießen keinesfalls etwas mit Krieg oder ähnlichen Dingen zu tun hat.
Das Böllern soll Lebensfreude oder ein besonderes Ereignis unterstreichen und anzeigen.
Der Ausdruck: „Heid last mas aber sauba gracha“ hat z.B. seinen Ursprung im Salutschießen.
Auch bei hohen kirchlichen Festen wurde früher die Kraft Gottes mit Böllerschüssen eindringlich
dargestellt und verdeutlicht.
In der heutigen Zeit gehen leider immer mehr Traditionen und Überlieferungen verloren.
Auch deshalb erscheint es uns wichtig dagegen etwas zu tun und aktiv etwas zu unternehmen.
Daß Brauchtumserhaltung nicht billig ist weiß jeder der sich damit beschäftigt und darum bemüht.
Um alle Prüfungen und Genehmigungen zu erhalten sind ca. 500€ einzuplanen.
Weitere Ausgaben, ca. 1000€, entstehen dann nochmals durch das notwendige Böllergerät mit
Zubehör.
Diese Auflistung soll aber keinesfalls interessierte Schützen abschrecken, aber man muss schon
wissen was auf einen zukommt.
Das Interesse der Kranzberger Böllerschützen liegt in erster Linie auf dem sicheren und sachgemäßen
Umgang mit dem Böllergerät, die Pflege des Brauchtums, Geselligkeit und dem Erhalt der
bayerischen Art und Kultur.
Um es mit den Worten Karl Valentins zu sagen:
„Heute ist die gute, alte Zeit von morgen.“
Robert Weinsteiger
Gau und Landkreis Referent für Freising
Drag & Drop Website Builder
TEILEN SIE DIESE SEITE!